Trekking in den Dolomiten: Der komplette Guide zu den besten Routen und Touren
- 9. Sept.
- 4 Min. Lesezeit

Das Trekking in den Dolomiten ist weit mehr als nur eine Outdoor-Aktivität: Es ist ein Erlebnis, das atemberaubende Ausblicke, direkten Kontakt mit der Natur und ein Eintauchen in die Geschichte und Traditionen einer weltweit einzigartigen Region bietet. Seit 2009 gehören die Dolomiten zum UNESCO-Weltnaturerbe und sind ein wahres Paradies für Wanderer aller Erfahrungsstufen – von Anfängern über Familien mit Kindern bis hin zu erfahrenen Alpinisten.
In diesem Artikel findest du einen umfassenden Guide mit empfohlenen Routen, praktischen Tipps, spannenden Fakten und nützlichen Informationen, um dein nächstes Bergabenteuer perfekt zu planen.
Warum Trekking in den Dolomiten?
Einzigartige Landschaften und Biodiversität
Die Dolomiten sind weltweit als die „Bleichen Berge“ bekannt – ein Spitzname, der auf die helle Farbe des Dolomitgesteins zurückgeht. Besonders beeindruckend ist das Naturphänomen der Enrosadira, wenn sich die Felsen bei Sonnenuntergang in intensive Rot- und Orangetöne färben. Neben spektakulären Felsformationen führen die Wanderwege durch blühende Almwiesen, Lärchen- und Fichtenwälder, Hochalmen und kristallklare Bergseen.
UNESCO-Welterbe
Die UNESCO-Auszeichnung ist kein Zufall: Die Dolomiten besitzen eine weltweit einzigartige Geologie, die auf ein uraltes Korallenriff zurückgeht, das vor über 200 Millionen Jahren entstand.
Kulturelle und historische Erfahrung
Eine Wanderung in den Dolomiten bedeutet auch, in ein kulturelles Mosaik einzutauchen: ladinische Traditionen, historische Schutzhütten, Festungen aus dem Ersten Weltkrieg und lokale Legenden, die bis heute die Faszination dieser Berge prägen.
Arten von Trekking
Eine der größten Stärken der Dolomiten ist die Vielfalt an verfügbaren Routen:
Einfache Wanderungen in den Dolomiten
Ideal für Familien und Anfänger. Gut markierte Wege, moderate Steigungen und grandiose Ausblicke ohne technische Schwierigkeiten. Perfekt für einen Halbtagesausflug oder einen Spaziergang mit Kindern.
Mittelschwere Wanderungen
Tagestouren, die ein gewisses Maß an Kondition erfordern, mit Höhenunterschieden zwischen 500 und 1.000 Metern. Sie bieten unvergessliche Ausblicke und führen oft zu Almhütten, in denen man typische Spezialitäten genießen kann.
Anspruchsvolle Trekkings
Für erfahrene Wanderer geeignet, mit langen Distanzen, großen Höhenunterschieden und Passagen in großer Höhe. Manche Touren beinhalten auch Klettersteige, die eine spezielle Ausrüstung und gute körperliche Verfassung erfordern.
Die besten Trekkingrouten in den Dolomiten

1. Adolf-Munkel-Weg
Schwierigkeit: leicht
Dauer: 2–3 Stunden
Höhenunterschied: ca. 300 m
Höhe: 1.900 – 2.100 m
Im Naturpark Puez-Geisler gelegen, ist dieser Weg ideal für Familien mit Kindern und für alle, die eine leichte Wanderung mit spektakulären Panoramen suchen. Der Startpunkt liegt oft an der Zanser Alm, erreichbar mit dem Auto. Von dort führt der Weg durch Wälder und Almwiesen bis zur Geisleralm.
Das Highlight: der Blick auf die schroffen Gipfel der Geislergruppe, die zu den meistfotografierten Bergen der Dolomiten zählen. Unterwegs laden urige Hütten ein, regionale Köstlichkeiten wie Knödel oder Strudel zu probieren.
2. Drei Zinnen
Schwierigkeit: leicht–mittel
Dauer: 3–4 Stunden
Höhenunterschied: ca. 400 m
Höhe: 2.300 – 2.450 m
Die Umrundung der Drei Zinnen ist die wohl berühmteste Wanderung in den Dolomiten und weltweit bekannt. Startpunkt ist meist die Auronzohütte (per Auto oder Shuttle erreichbar). Von hier aus führt ein Rundweg um die drei majestätischen Felsformationen.
Der Weg ist für fast alle machbar, bietet aber atemberaubende Ausblicke: senkrechte Felswände, die in den Himmel ragen, und Landschaften wie aus einem Film. Tipp: früh am Morgen starten, um den Massen zu entgehen und die mystische Stimmung zu erleben.
3. Seiser Alm
Schwierigkeit: leicht
Dauer: variabel (1–5 Stunden, je nach Route)
Höhenunterschied: 200 – 700 m
Höhe: 1.600 – 2.350 m
Die Seiser Alm ist die größte Hochalm Europas und ein wahres Paradies für Genusswanderer. Im Sommer verwandelt sie sich in ein Meer aus Grün und bunten Alpenblumen, während im Hintergrund das Schlernmassiv, der Langkofel und der Plattkofel thronen.
Von hier starten zahlreiche Routen: kurze Spaziergänge für Familien, Wanderungen zu Hütten oder längere Rundtouren. Auch im Frühjahr und Herbst ist die Seiser Alm ein Erlebnis – mit besonders intensiven Farben.
4. Pragser Wildsee
Schwierigkeit: leicht
Dauer: ca. 1 Stunde (Rundweg um den See)
Höhenunterschied: minimal
Höhe: 1.496 m
Der Pragser Wildsee ist eines der beliebtesten Fotomotive in den Dolomiten – und absolut sehenswert. Der Rundweg um den See ist kurz, für alle machbar und bezaubert durch das smaragdgrüne Wasser, in dem sich die umliegenden Felsen spiegeln.
Für ambitioniertere Wanderer führen längere Routen in das Pragser Tal oder hinauf zur Seekofelhütte. Im Sommer kann man zudem ein Ruderboot mieten, um den See aus einer anderen Perspektive zu erleben.
5. Naturpark Puez-Geisler
Schwierigkeit: anspruchsvoll
Dauer: 6–8 Stunden
Höhenunterschied: 900 – 1.200 m
Höhe: bis 2.700 m
Für erfahrene Wanderer bietet der Naturpark Puez-Geisler lange und eindrucksvolle Touren. Besonders beliebt ist die Route ab Colfosco oder Wolkenstein in Gröden, die über die weiten Hochebenen des Puez führt.
Die Landschaft wirkt hier fast mondartig: karge Plateaus, Dolinen und faszinierende Gesteinsschichten erzählen von Millionen Jahren Erdgeschichte. Eine Wanderung, die Kondition und Ausrüstung erfordert, aber mit unvergesslichen Eindrücken belohnt.
Diese fünf Touren sind nur ein Vorgeschmack: Von den Brenta-Dolomiten über die Sellagruppe bis zum Sorapissee und ins Villnößtal – jede Region hat ihre eigenen Wander-Highlights.
Wir empfehlen dir, einen Blick auf unseren Artikel „Geheime Dolomiten: die weniger touristischen und authentischeren Ziele“ zu werfen, um weitere Ideen für mögliche Routen in den Dolomiten zu erhalten.
Praktische Tipps für Trekking in den Dolomiten

Ausrüstung: Wanderschuhe, Stöcke, Windjacke, Kleidung im Zwiebellook, Rucksack mit Wasser und Snacks.
Sicherheit: Immer den Wetterbericht prüfen, Karte oder GPS dabeihaben und jemandem die Route mitteilen.
Beste Jahreszeit: Juni bis September, wenn die Hütten geöffnet und die Wege schneefrei sind. Der Herbst bietet einmalige Farben, erfordert aber kürzere Tagesetappen.
Karten & Führer: Besonders zuverlässig sind die Tabacco-Karten; für technische Touren lohnen sich Bergführer.
Ein Trekking in den Dolomiten vereint Natur, Kultur und Geschichte zu einem unvergesslichen Abenteuer. Ob leichte Familienwanderung oder anspruchsvolle Tour in großer Höhe – diese Berge werden dich mit ihrer Schönheit überraschen und bewegen.













